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Ein animiertes Flugzeug mit vier Turbinen.

Du fliegst auf Brandenburg? Wir auch.

Du fliegst auf Brandenburg? Wir auch.

Ob der erste fliegende Mensch oder emissionsfreie Flugzeuge – die Zukunft der Luftfahrt begann schon immer in Brandenburg.

Wir fliegen schon immer vorneweg

Wo ist zum ersten Mal auf der Welt ein Mensch mit einem Flugapparat in die Luft gegangen? Richtig – in Brandenburg. Vor den Toren von Werder an der Havel hob Flugpionier Otto Lilienthal 1891 zu seinen ersten, immerhin schon 25 Meter langen Gleitflügen ab. An den Schau- und Flugplatz dieses erhebenden Moments oberhalb von Derwitz erinnert eine kleine Gedenkstätte unter freiem Himmel. Neue Wege für die menschliche Mobilität beschreiten bzw. befliegen wir heute wieder. Brandenburg nimmt als drittgrößter Standort für Luft- und Raumfahrt in Deutschland vor allem beim Thema emissionsarme Flugzeugantriebe eine Vorreiterrolle ein. Die stehen übrigens ganz in der Tradition Otto Lilienthals. Denn er ließ den alten Menschheitstraum vom Fliegen ja auch ohne Motor – und damit komplett emissionsfrei – wahr werden.

Ein schwarz-weiß Bild mit einem fliegenden Menschen. Eine Menschenmenge steht im Vordergrund und beobachtet das Spektakel.

Brandenburg – Zentrum der klimafreundlichen Luftfahrt

Eine Luftfahrt mit wenigen oder gar keinen Emissionen ist auch das Ziel, wenn der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie feststellt: „Die Luftfahrt muss grüner werden.“ Heute trägt sie noch mit rund 3,5 Prozent zur Klimaerwärmung bei und die Pro-Kopf-Emissionen sind ca. 86 Prozent höher als beim Auto und mehr als fünfeinhalb Mal so hoch wie bei der Bahn. Nicht ohne Grund versuchen Passagiere deshalb, den mitverursachten CO2-Ausstoß mit Spenden für klimafreundliche Projekte zu kompensieren. Wenn wir beim Fliegen das Klima schützen und den Lärm reduzieren wollen, haben wir aktuell zwei Möglichkeiten: Entweder fliegen wir weniger, oder wir fliegen anders als bisher. Genau da setzen im Land Brandenburg rund 20 verschiedene Unternehmen und Forschungseinrichtungen an. Ihr gemeinsames Ziel: weg von klassischen Turbinen und hin zur Elektromobilität. Denn hybrid-elektrische Flugzeuge können emissionsärmer oder sogar komplett emissionsfrei unterwegs sein.

Brandenburg fliegt auf die Zukunft

Aber wie funktioniert ein Hybridantrieb eigentlich in der Luftfahrt? Bei hybrid-elektrischen Flugzeugen werden zwei verschiedene Systeme miteinander kombiniert. System Nummer 1 sind elektrisch angetriebene Propeller. System Nummer 2 versorgt diese Propeller mit Strom. Der könnte mit einer Gasturbine oder in einer Brennstoffzelle mit Wasserstoff erzeugt werden. Das Ergebnis der Hybrid-Lösung: Es werden weniger oder sogar keine Treibhausgase mehr ausgestoßen und das Fliegen wird leiser – gut für das Klima und die Anwohner von Airports.

Wenn es um die Entwicklung emissionsfreier Flugzeugantriebe geht, ist der Flugzeughersteller APUS – 2021 mit dem Zukunftspreis Brandenburg ausgezeichnet – ganz vorne mit dabei. Das Strausberger Unternehmen arbeitet unter anderem mit dem führenden Triebwerkproduzenten Rolls-Royce zusammen, der in Brandenburg mit mehreren Partnern an der Zukunft des Fliegens forscht. Ende Juni 2022 präsentierte Rolls-Royce beispielsweise an seinem Stammsitz in Dahlewitz eine neu entwickelte Turbogenerator-Technologie, die die Propeller-Motoren mit Strom versorgen kann.

Ein animiertes Flugzeug im Himmel.

Starterlaubnis erteilt: CHESCO hebt ab

Aber nicht nur Unternehmen nehmen voller Energie Kurs in Richtung klimaneutrales Fliegen, auch die universitäre Forschung in Brandenburg startet durch. Damit das erfolgreich bleibt, wird an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) zurzeit das Forschungszentrum „Center for Hybrid Electric Systems Cottbus“ CHESCO aufgebaut. Hier wird nicht abgehoben im Elfenbeinturm geforscht, sondern es geht ganz praxisnah darum, Hybrid-Antriebe für Kurz- und Mittelstrecken zu planen, zu testen und umzusetzen.

Ein Flugzeugmodell auf einem Stativ.
Zwei Frauen halten ein Dokument hoch. Im Hintergrund ein Flugzeugmodell.
„CHESCO ist ein Mega-Projekt für die Lausitz. Hier wird mit Spitzenforschung eine der größten Herausforderungen unserer Zeit angegangen: die Entwicklung klimaschonender Flugantriebe.“
Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Luftfahrt-Pioniere aus Brandenburg

Neue Technologien zu entwickeln und dabei die hohen Sicherheitsstandards einzuhalten, ist in der Luftfahrt eigentlich eher ein Thema für die Langstrecke. Mit CHESCO soll die Zeit bis zur Marktreife jedoch wie im Fluge vergehen. Dafür arbeiten die Forschenden parallel in drei Zentren: Das Research Center ist für das Design der Komponenten und Systeme verantwortlich und im Fast-Make Electrification Research Center werden Prototypen gebaut, die dann anschließend im Test Center praktisch getestet werden.

Rund 400 Menschen sollen künftig bei CHESCO arbeiten. Das zukunftsweisende Projekt lassen sich Land und Bund einiges kosten: Bis 2026 wird CHESCO 238 Millionen Euro an Fördermitteln erhalten – gut angelegtes Geld, das dazu beitragen soll, den Klimawandel aufzuhalten.

Zwei Männer stehen lächelnd vor einer Flugzeugturbine in einer Halle.

Das Land der Luftfahrt-Pioniere

Um die Luftfahrt klimafreundlich zu revolutionieren, arbeitet das CHESCO-Team unter der Leitung der jungen Lausitzer Wissenschaftlerin Dr. Jane Worlitz mit vielen Partnern zusammen. Mit am Start ist zum Beispiel das Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe, das das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt praktischerweise gleich um die Ecke in Cottbus gegründet hat. Zu den weiteren Partnern zählen mehrere Fraunhofer-Institute sowie Unternehmen wie Rolls-Royce Deutschland. Dessen Chefingenieur Jörg Au nennt das, was gerade in der Lausitz entsteht, ein „weltweit einzigartiges industrielles Ökosystem für emissionsarme, hybrid-elektrische Luftfahrtantriebe“ ( ZEIT 2022 ).

Ein Flugzeugmodell auf einem Stativ.
Brandenburg ist...