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Ein Pinsel in einem grünen Farbeimer.

Sieben außer­gewöhnliche Brandenburger Berufe

Sieben außer­gewöhnliche Brandenburger Berufe

Grabsteinprüfer, Himmelsmaler oder Eigenbestandsbesamer: Manche Stellenangebote tauchen bei der Arbeitsagentur eher selten auf. Aber warum auch einen alltäglichen Beruf ergreifen, wenn die Berufung doch das Außergewöhnliche ist? Diese sieben Brandenburger Jobs könnten Deine Karriere auf den Kopf stellen.

1

Der Eigenbestands­besamer erntet die Früchte seiner Arbeit

Man kennt es: Die eigene Rinderherde soll wachsen, aber der Tierarzt hat keinen Termin für die Besamung der Lieblingskuh frei. Warten, dass die Natur ihren Lauf nimmt, dauert viel zu lange. Die Lösung: Eine Fortbildung zum „Eigenbestandsbesamer Rind”! In einem einwöchigen Lehrgang lernen Teilnehmer alles rund um die Insemination weiblicher Rinder – in Theorie und Praxis. Nach absolviertem Stallpraktikum und bestandener Prüfung ist man berechtigt, die künstliche Besamung von Rindern im eigenen Bestand durchzuführen. Wichtigste Voraussetzung: Du bist älter als 18, besitzt eine amtstierärztliche Seuchenfreiheitsbescheinigung und hast – zur Freude des Tieres – kurze Fingernägel.

Eine Kuh auf einer Weide.
2

Der Grabsteinprüfer steht, wackelt und hat Luft

Du begegnest auf einem Friedhof jemandem, der an Grabsteinen rüttelt – keine Sorge. Wahrscheinlich ein Grabsteinprüfer. Die Steine können durch Bodenfrost oder eine falsche Montage locker und damit zu einer akuten Unfallgefahr für Besucher werden. Deshalb muss laut Vorschrift der Gartenbau-Berufsgenossenschaft einmal pro Jahr das Stehvermögen der Grabmäler überprüft werden. Hierfür nutzt der Experte ein Kraftmessgerät oder die Hand. Entdeckt er einen Wackelkandidaten, legt er den Stein vorsorglich um. Anschließend muss der Verantwortliche der Grabstelle innerhalb von vier Wochen die Kippsicherheit des Grabsteins wiederherstellen. Ein Tipp: Damit ein Grabstein standfest bleibt, nicht anlehnen oder daran hochziehen. Das dient auch der Einhaltung der „letzten Ruhezeit“.

Ein Friedhof im Wald.
3

Der Tannenzapfen­kletterer hat einen in der Krone

Hängen Menschen in schwindelerregender Höhe am Baum, müssen es Tannenzapfen-Kletterer sein. Zur Erntezeit zwischen August und November befindet sich ihr Arbeitsplatz in den Wipfeln der Nadelbäume. Dort pflücken sie grüne, noch geschlossene Zapfen, die als Forstsaatgut dienen. Die selbständigen Pflücker arbeiten meist im Auftrag von Saatguthändlern und sind in der Regel hauptberuflich als Forstwirte oder Baumpfleger tätig. Du willst auch Erntehelfer werden? Dann benötigst du eine Fortbildung und jede Menge Fitness. Und vor allem: Geduld. Um ein Kilo Saatgut zu erhalten, müssen Kletterer einen Zentner Zapfen pflücken.

Hohe Tannenbäume in einem Wald.
4

Der Spreewald-Gondoliere sticht in See

Im Spreewald war der Holzkahn lange Zeit das wichtigste Transportmittel für Waren. Heute sind es vor allem Touristen, die sich darin herumschippern lassen. Das geht natürlich nur dank ihnen: den Kahnfährleuten. Anders als ihre Kollegen in Venedig überzeugen sie weniger mit Gesangstalent. Vielmehr mit Anekdoten zur Geschichte des Spreewaldes. Das ganzjährige Angebot ist vielfältig und reicht von kulinarischen Rundfahrten bis zu romantischen Ausflügen – inklusive Kamin an Bord. Unser Insidertipp: Wer zwischen November und März an einer Glühwein-Fahrt teilnimmt, entgeht lästigen Mücken.

Ein Mann steht in einem Kahn auf einem Fluss.
5

Der Großtrappenzähler macht wichtige Bestandsaufnahmen

Die Großtrappe ist ein bemerkenswerter Vogel: Er gilt als guter und ausdauernder Flieger, die Flügelspannweite beträgt bis zu 2,60 Meter und die Küken können nach einem Tag das Nest verlassen. Der Lebensraum der akut vom Aussterben bedrohten Art beschränkt sich auf drei Orte in Brandenburg: das Havelländische Luch, die Belziger Landschaftswiesen und das Fiener Bruch. Genau dort rücken die Mitglieder des Fördervereins Großtrappenschutz am Ende des Winters an und zählen die Vögel durch. Penibel genau. Die gute Nachricht: Der Bestand der Großtrappe wächst – nicht zuletzt Dank der Aktivitäten der Vereinsmitglieder.

Ein Vogel in einem prächtigen Federkleid plustert sich auf
6

Der Wolfsmanager beweist Führungsqualitäten

Manche haben genug vom Bürojob und wollen stattdessen in die freie Wildbahn. Doch dafür die eigene Führungsposition aufgeben? Keineswegs. Wolfsmanager behalten den Überblick über Alphatiere und all jene, die was reißen wollen. In einem Wolfs-Kompetenzzentrum überwachen sie die Rudelbildung, sorgen für den Erhalt und die Entwicklung der Tiere. Weil ein guter Manager weiß, wo sich seine Schützlinge aufhalten, steht Wolfsmonitoring weit oben auf der To-Do-Liste. Zu seinen Aufgaben gehören auch das Dokumentieren und statistische Erfassen wild lebender Wölfe. Ebenfalls gefordert: diplomatisches Talent. Vor allem dann, wenn ein wütender Hirte Schadensersatz für getötete Schafe fordert.

Ein Wolf von vorne.
7

Die Himmelsmalerin schwebt auf Wolke sieben

Schon immer hast du lieber Sterne als Taler in deinem Portmonee gezählt? Dann dürftest du diesen Job in den Himmel loben. Ob Schäfchen-Wolken, Milchstraße oder großer Wagen: Himmelsmaler pinseln Wunsch-Motive direkt unters Dach. Mit Naturfarben gemalt, bringen sie besondere Kunstwerke an die Decke – ob im Schlafzimmer, im Wohnzimmer oder in der Küche. Das Spiel mit den Farben beherrschen Himmelsmaler perfekt. Und schlechtes Wetter trübt ihre Laune kaum. Auch bei strömendem Regen genießen sie einen strahlend blauen Himmel – und schweben auf Wolke sieben.

Ein Pinsel in einem grünen Farbeimer.
Brandenburg ist...