Suchergebnisse werden geladen …

Filter

Eine junge Frau sitzt lächelnd auf einem Stuhl. Im Hintergrund eine Tür-

In Elbe-Elster wird Willkommenskultur gelebt

In Elbe-Elster wird Willkommenskultur gelebt

Als Rückkehrerin unterstützt Stephanie Auras-Lehmann Leute, die wie sie in ihrer Heimat wieder Fuß fassen wollen.

Aus der Welt nach Brandenburg

Die Familie, günstiges Wohnen, Naturnähe, keine Lust mehr auf die Hektik der Großstadt, aber auch das Urige und Unerforschte – das sind laut Stephanie Auras-Lehmann die häufigsten Gründe, warum Brandenburgerinnen und Brandenburger nach einem Ausflug in die große weite Welt wieder zurück in ihre Heimat kehren. Für Stephanie war es die Liebe: Ihr damaliger Freund und jetziger Ehemann überzeugte sie nach ihrem Studium in Hessen und anschließenden Stationen in Berlin, Leipzig und New York, wieder zurück nach Finsterwalde zu ziehen. Einfach war das nicht, wie Stephanie erklärt. Aber aus ihrer eigenen Erfahrung, wieder in der Heimat Fuß fassen zu wollen, entwickelte sich eine Idee. Heute hilft sie mit dem Netzwerk „Comeback Elbe-Elster“ anderen Rückkehrerinnen und Rückkehrern sowie auch Zugezogenen beim Neustart in der Region.

Angefangen hat alles 2012 mit einer Facebook-Seite, die Stephanie ehrenamtlich neben ihrem Job als Projektkoordinatorin beim Verein „Generationen gehen gemeinsam“ betreute. Der Verein war von der Initiative begeistert und unterstützte sie. 2016 eröffneten sie gemeinsam eine Willkommensagentur als Pop-up-Store, die dank Fördergeldern und Sponsoren auch heute noch als Begegnungsort für die stetig wachsende Community aus Rückkehrenden und Zugezogenen dient. Neben Beratungen zu passenden Wohnungen, Jobs, Kitas oder Kulturangeboten unterstützen Stephanie und ihr Team auch bei der Neugründung, geben regionalen Unternehmen und Geschäften eine Plattform und hören nicht auf, wenn die Leute angekommen sind. Denn es geht darum, Willkommenskultur dauerhaft zu leben, sagt Stephanie, schließlich bringen Rückkehrende und Neuankömmlinge neues Leben in die Region. Und nicht zuletzt eröffnet der Strukturwandel in der Lausitz viele neue Chancen.

Eine junge Frau sitzt lächelnd in einem Hauseingang. Auf der Eingangstür steht bedruckt "Comeback Elbe Elster".
1

Was findest du in Brandenburg, das es sonst nirgendwo gibt?

Die Brandenburger Mentalität. Das heißt, dass man sich gegenseitig unterstützt und sich austauschen kann. Mein Mann zum Beispiel ist handwerklich begabt und hilft überall bei meinen Freunden auf dem Bau. Als Gegenleistung bekommen wir dann die frisch gepflückten Johannisbeeren im Sommer. Das ist einfach ein Geben und Nehmen. Und ich mag das „Machen“ in Brandenburg – denn es gibt ausreichend Platz, um zu gestalten. Beruflich und privat ist Brandenburg für Macherinnen und Macher wie mich genau der richtige Ort. Es gibt Menschen, die möchten genau wissen, was am nächsten Tag ansteht. Aber wenn man einfach gern überrascht wird, dann ist Brandenburg spannend.

2

Was macht Brandenburg so lebenswert?

Wir haben viel Natur und Wald, aber das haben andere Bundesländer auch. Ich finde, es sind die kleinen Traditionen, Feste und Eigenheiten. Ob Klemmkuchen-Fest oder Teichfahren in Ossak – die Leute haben nach der Wendezeit in ihren Dörfern viele Sachen aufleben oder sich neu einfallen lassen. Es sind diese kleinen Traditionen, Gepflogenheiten, Eigenheiten, die wir selbst manchmal gar nicht mehr so wahrnehmen, aber die jemand, der von außen kommt, total toll findet.

3

Hast du einen Lieblingsort in Brandenburg?

Die Bürgerheide in Finsterwalde. Dort gibt es den Tellerberg, da bin ich als Kind immer rodeln gegangen, dazu einen Discgolf-Parcours, einen ganz tollen Spielplatz und den Tierpark. Ich weiß noch, als Kind haben wir da am 1. Mai immer schön gepicknickt. Das ist der Platz meiner Kindheit. Ich weiß, es wird auch noch andere schöne, wichtige Orte in meinem Leben geben, wenn ich mal woanders innerhalb von Elbe-Elster wohne. Aber die Bürgerheide ist mein Lieblingsplatz, wo ich abschalten kann und das ist unverändert geblieben.

Brandenburg ist...